26.02.2022
Zur Solarenergie
Für Photovoltaik werben
Der Februar ist wieder viel zu warm und der zweite Teil des IPCC-Reports wird alles andere als erfreulich klingen. Aber es gibt auch Hoffnung. Solarmodule werden immer preiswerter und effektiver. Seit 1990 ist der Preis für Solarmodule um über 92 Prozent gesunken! Große Fortschritte gab es auch bezüglich des Zeitraums, in dem sich Solarmodule energetisch amortisieren. Es wird natürlich Energie benötigt, um Solarmodule zu produzieren. Doch selbst in Deutschland liefert ein Solarmodul in weniger als zwei Jahren mehr Energie, als für die Herstellung benötigt wurde. Laut dem letzten Bericht vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, ISE, ist dies bei neuen Solarmodulen sogar schon nach gut einem Jahr der Fall. Deshalb sollte jeder überlegen, ob er ein geeignetes Dach hat, und bei Freund:innen und Nachbar:innen für Photovoltaik werben. Wer die Investitionen scheut: Man kann Dächer auch vermieten oder Module auf dem Balkon anbringen. Jede neu installierte Anlage bringt uns ein Stück dichter zur Klimaneutralität – und Geld. Die vielen Lieferengpässe der vergangenen zwei Jahre haben uns auch gezeigt, dass eine verstärkte Produktion von Solarmodulen in Europa sinnvoll wäre. Während 2008 noch 40 Prozent der Solarmodule in Europa produziert wurden, waren es laut ISE in 2020 weniger als 4 Prozent. Der beschleunigte Ausbau von Photovoltaik wäre insofern doppelt erfreulich: Photovoltaik erhält und schafft lokale Arbeitsplätze und bildet einen essentiellen Schritt hin zu einer klimaneutralen Welt – einer Welt, in der der kontinuierliche Meerwasseranstieg und überschrittene Kipppunkte unser aller Zukunft nicht mehr bedrohen. Dies macht Hoffnung.
Roland Bednarz, Scientists for Future Mainz/Wiesbaden
Veröffentlicht am 26.02.2022 in der Allgemeinen Zeitung, Mainz Rheinhessen