Bericht Balkonsolarmodul Workshop

„Wenn man selbst keinen technischen Hintergrund hat, ist die Hürde, sich mit Photovoltaik zu beschäftigen, sehr hoch. Viele wissen einfach nicht, wie sie an das nötige Wissen kommen oder trauen sich das Hantieren mit Elektrizität nicht zu. Ich finde es toll, dass im Workshop gezeigt wurde, dass Stromerzeugung für die eigenen vier Wände weder kompliziert noch gefährlich noch teuer sein muss.“

Vivien Voigt (S4F)
Balkonsolarmodul Workshop
Beim Balkonsolarmodul Workshop am 09.10. auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität (Foto: Roland Bednarz)

Es war ein wunderbar sonniger Oktober-Sonntag. Nicht nur deshalb war der siebenfache Workshop zu Balkonsolarmodulen, den Prof. Dr. Stolz mit Hannah und Tim von der Hochschule Koblenz mit Theorie und Praxis durchgeführt hat, ein voller Erfolg. Etwa 175 aufmerksam zuhörende Mainzerinnen und Mainzer erfuhren alles aktuell Wissenswerte zu den so genannten Balkonkraftwerken (Kombination aus Photovoltaik-Modulen und einem auf 600 Watt begrenzten Wechselrichter), als auch in Bezug auf die Gesetzeslage, die Vor- und Nachteile und Dinge, auf die man bei der Montage und im Betrieb achten sollte. Ein Praxis-Teil, in dem alle Teilnehmenden auch selbst „Hand anlegen“ und eines von 14 mitgebrachten PV-Modulen an einen Wechselrichter und diesen dann an das gewöhnliche 230-Volt-Netz anschließen konnten, rundete den Workshop ab. Das Beste am Praxis-Teil: Jede:r konnte erkennen, dass das Anschließen einer solchen Anlage ähnlich leicht ist wie bspw. das einer Kaffeemaschine. Dass diese Workshops ein außerordentlicher Erfolg und ein guter Anschub für die längst überfällige Energiewende waren, zeigt sich schon allein daran, dass die zahlreichen Teilnehmenden direkt Interesse an einer Sammelbestellung geäußert haben, wodurch weitere Megawatt (Peak) an PV-Modulen auf und an Mainzer Balkonen und Gärten Platz finden könnten.

„Dieser Mitmachworkshop hat mitgerissen! Die Devise „Klima schützen mit Heimenergie“ finde ich unglaublich inspirierend. Ich teile die Begeisterung von Prof. Stolz und seinem Team in vollen Zügen und freue mich über das riesige öffentliche Interesse. Grandios, wie reibungslos die Veranstaltung dank der vielen helfenden Hände der S4F verlaufen ist. Großen Dank an alle!“

Roland Bednarz (S4F)

Wichtigste Eckpunkte beim Anschluss einer PV-Anlage mit einfacher Anmeldung:

  • Obergrenze des Wechselrichters (bzw. der Summe aller Wechselrichter): 600 Watt
  • Eine spezielle „Energiesteckdose“ ist keine gesetzliche Vorgabe
  • Eine Anmeldung im Marktstammdatenregister sowie beim Netzbetreiber ist Pflicht
  • Eine Anlage mit o.a. Wechselrichter ist nur anmeldepflichtig, aber nicht genehmigungspflichtig, der Anschluss und die Anmeldung können zeitgleich oder zeitlich nah erfolgen
  • die PV-Module (eines ca. 1,0 * 1,7 Meter) sollten in keiner Form beschattet sein (Pflanzen/Querbalken/darüber liegender Balkon, etc),
    das ist am Ende viel wichtiger als die Ausrichtung (Ost/Süd/West)
  • Montagematerial wie auch Energie-Messgeräte für die Steckdose lieber separat kaufen (Preise vergleichen kann sich lohnen)

Und wann starten Sie durch bei der Energiewende?

Text: Dipl.-Ing. Martin Hahn, Isabell Zipperle