Leserbrief: Neuer Rekord: 38% unseres Stroms aus Windenergie

18.02.2023

Zu erneuerbaren Energien

Neuer Rekord: 38% unseres Stroms aus Windenergie

Trotz des neuen Januar-Rekords des Beitrags der Windenergie zum Strommix in Deutschland (38%) kommt der Ausbau in Rheinland-Pfalz nur schleppend voran. Noch immer wird der Ausbau regenerativer Energien nur als eines von vielen Politikfeldern gesehen. Nicht nur die Jugend hadert – es geht um unser aller Zukunft. Windkraftanlagen und Photovoltaik sind essentiell, um die rasante Aufheizung der Erde zu verlangsamen. Der langsame Ausbau erneuerbarer Energien folgt auch aus der starken Lobby für fossile Energien. Konzerne wie Exxon (Supran, Rahmstorf, Oreskes, Science 2023, 379, 153) haben den Klimawandel lange verharmlost oder gar geleugnet und gezielt Desinformation betrieben. Dies führte beispielsweise dazu, dass viele Bürger:innen und Natur- und Umweltschutzverbände die Konsequenzen des Klimawandels unterschätzten und sich gegen Windkraft aussprachen. Die Proteste bewirkten langwierige Genehmigungsverfahren. Aktuell benötigt der Bau einer Windkraftanlage auf Grund der Erstellung eines Flächennutzungsplans und der Auflagen des Natur-und Umweltschutzes ca. 6–7 Jahre. Dies müssen wir schnellstmöglich auf maximal 1 Jahr reduzieren. Selbst in Mainz sollte der Bau 15 weiterer Windkraftanlagen möglich sein. Dazu kommt die Photovoltaik. Lasst uns die Flächen z. B. vor (öffentlichen) Gebäuden, MeWa Arena oder Geschäften schnellstmöglich mit Solarmodulen überdachen. Jedem/r Handwerker/in sei gedankt, der/die mithilft, Mainz klimaneutral zu bekommen. Lasst uns lokalen Strom produzieren!

Dr. Doris Vollmer, Scientists for Future Mainz/Wiesbaden

Veröffentlicht am 18.02.2023 in der Allgemeinen Zeitung, Mainz Rheinhessen